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Institutionalisierte Erinnerung und ihre Grenzen

Die »deutschen Umsiedler« aus der Bukowina wurden erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs zu einer »buchenlanddeutschen Gemeinschaft«. Das Projekt untersucht die sinn- und identitätsstiftenden Praktiken der »Landsmannschaft der Buchenlanddeutschen« und beleuchtet über ein Oral-History-Projekt insbesondere die Grenzen der Vergemeinschaftung.

Fotoalbum, Buchenlanddeutsche

Institutionalisierte Erinnerung und ihre Grenzen. Landsmannschaft und Lebensgeschichten der »Buchenlanddeutschen«
Knapp vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde im Herbst 1949 in München die »Landsmannschaft der Buchenlanddeutschen« gegründet. Wie weitere Vereinigungen entstand sie als Folge von »Flucht und Vertreibung«, als sich die rund zwölf Millionen »deutschen Heimatvertriebenen« zunehmend in politischen Interessensverbänden organisierten. Unter ihnen nahmen die »Deutschen aus der Bukowina« eine Sonderrolle ein. Denn sie hatten ihre »alte Heimat«, die heute zwischen Rumänien und der Ukraine liegt, bereits 1940 im Zuge der nationalsozialistischen »Heim-ins-Reich«-Aktion verlassen. Daneben waren sie mit nur rund 100.000 Personen eine verhältnismäßig kleine Gruppe, in der zudem (noch) kein »bukowina-deutsches« Gruppenbewusstsein vorlag: Zu »Buchenlanddeutschen« wurden die »Umsiedler« erst durch die Bemühungen »ethnopolitischer Unternehmer*innen« (Rogers Brubaker) nach 1945.

Das Dissertationsprojekt geht diesen Vergemeinschaftungsprozessen nach und untersucht, wie das Kollektiv der »Buchenlanddeutschen« durch Narrative, Medien und Praktiken gestiftet wurde. Empirisch basiert es wesentlich auf einem umfänglichen Oral-History-Projekt, das zwischen 2018 und 2021 am Bukowina-Institut der Universität Augsburg realisiert wurde. Der Fokus liegt hierbei auf den Grenzen der Gemeinschaft und damit erstmals auf all jenen, die sich nicht an den politisierten Vergemeinschaftungspraktiken beteiligten.
 

 

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