Thema
Im Angesicht der Katastrophe
Diese Studie untersucht die jüdischen Reaktionen auf die antisemitische Gewalt in Rumänien zwischen 1938 und 1948. Sie konzentriert sich auf den führenden und langjährigen Vertreter der jüdischen Gemeinschaft in dieser Zeit und fragt nach konkreten Bemühungen und Netzwerken sowie nach Formen des Widerstands.

Im Angesicht der Katastrophe. Wilhelm Filderman und die Juden in Rumänien 1938–1948
Der Holocaust in Rumänien stellt ein besonderes Kapitel in der Geschichte des Holocausts dar. Ab 1938 setzte der rumänische Staat seine eigene Politik der systematischen Diskriminierung um, und zwischen 1941 und 1944 führte dieser Staat seinen eigenen „Vernichtungskrieg“, der in einem Völkermord gipfelte. Dieses Ereignis ist in der allgemeinen Geschichte des Holocaust jedoch nach wie vor wenig bekannt, insbesondere aus der Perspektive der Verfolgten. Die vorliegende Studie untersucht daher die jüdischen Reaktionen auf die völkermörderische Gewalt in Rumänien während des entscheidenden Jahrzehnts von 1938 bis 1948. Sie konzentriert sich auf den führenden Repräsentanten der jüdischen Gemeinde, Wilhelm Filderman (1882–1962), und stellt die Frage, was es für ihn bedeutete, rumänische Jüdinnen und Juden oder besser gesagt, die Juden in Rumänien in dieser Zeit sowohl innerhalb des Landes als auch international zu vertreten. Diese Studie bietet neue Einblicke in die Bemühungen und Netzwerke, die in Rumänien damals wichtig waren, und untersucht die Bedeutung von Widerstand, Hilfe und Rettung in diesem Kontext. Gleichzeitig zielt sie darauf ab, unser Verständnis von Rumänien als einer lokalen Iteration der Gewalt mit globalen und transnationalen Dimensionen zu vertiefen.